Schwimmende Gärten auf dem idyllischen Inle-See in Myanmar sind riesige Humusbeete. Manche sind bis zu 120 Meter lang. Mit Bambusstäben werden sie auf dem Grund des Gewässers verankert. In den kleinen Stelzen-Häuschen finden die Bauern Schutz vor Regen. Noch populärer als die Gärten sind aber die Einbein-Ruderer vom Inle-See.
Hoffnung auf eine Begegnung
Von den legendären Fischern auf dem idyllischen Inle-See hatte ich schon gehört. Die wie Kraniche auf einem Bein in ihren Booten stehen. Das andere haben sie um das Ruder geschlungen, damit die Hände frei sind für das Fischen. Schon der Anblick ist faszinierend. Aber würden wir während unseres zweitägigen Aufenthalts am See solche Einbein-Ruderer auch wirklich zu Gesicht bekommen? Wenigstens einen, so hoffte ich. Und natürlich einige schwimmende Gärten auch.
Rush Hour an der Pagode
Am Tag unserer Ankunft erst mal Fehlanzeige. Deshalb entschieden wir uns, mit dem Langboot zu einer kleinen Manufaktur zu fahren. Hier schauten wir zu, wie die Frauen Zigarren drehten. Anschließend ging es zur Phaung-Daw-U-Pagode am Westufer des Sees. Dort war es wie bei uns zur Rush Hour. Von überall kamen die Boote mit ihren knatternden Motoren und es dauerte, bis unseres am langen Steg der Insel festmachen konnte.
Die Pagode, deren goldenes Dach die Ankömmlinge schon von weitem grüßt, ist eine der heiligsten Stätten im Shan-Staat. Denn sie beherbergt fünf Buddha-Statuen aus dem 12. Jahrhundert. Wir beobachteten, wie Pilger und Mönche eine Statue mit Goldplättchen beklebten. Auch kleinere Pagoden haben wir während unseres Aufenthalts auf dem idyllischen Inle-See gesehen.
Einsamer Fischer im Sonnenstrahl
Bevor wir ins Hotel zurückkehrten, machte unser Boot noch einen Abstecher in eines der Dörfer, dessen Häuser auf Pfählen im Wasser stehen. 17 solcher Stelzen-Dörfer soll es auf dem Inle-See geben. Auf dem Heimweg zogen dunkle Wolken auf. Und endlich war in einiger Entfernung der erste Einbein-Ruderer zu sehen. Ein Sonnenstrahl brach plötzlich durch die graue Wolkenwand und beschien den Fischer. Ein idyllisches Bild. Leider hatte ich nur das Handy dabei. So setzte ich meine Hoffnung auf den nächsten Tag.
Ausflug zu den Stelzen-Dörfern
Gemeinsam mit Mitreisenden mieteten wir im Hotel für den Nachmittag ein Boot. Pünktlich ging es Richtung eines Stelzen-Dorfes. Bevor wir es erreichten, kamen wir an einigen schwimmenden Gärten vorbei. Die, so erklärte unser Bootslenker, seien dicke schwimmende Humusbeete. Damit sie sich bei Wind und Wetter nicht selbständig machen, werden sie mit Bambusstäben am Grund fixiert. Einfach, aber effektiv. Angebaut werden hier vor allem Tomaten und Gurken. 80 Prozent der landesweiten Tomatenernte sollen vom Inle-See stammen.
Zwei Dörfer der Inthas, so heißt die auf dem See lebende Volksgruppe, besuchten wir. Vor den knallbunt gestrichenen Häusern und an den Fenstern flatterte Wäsche im Wind. Statt Straßen war überall Wasser. Logisch, dass schon die jüngsten Bewohner beizeiten das Lenken der schmalen Langboote erlernen.
Dass auch in den Häusern auf dem Inle-See die moderne Zeit Einzug gehalten hat, bewiesen die Satellitenschüsseln. Besonders beeindruckt hat uns die Herzlichkeit der hier lebenden Menschen. Von überall winkten uns die Kinder zu. Auch die Dorfbewohner, die uns in ihren Booten, beladen mit Früchten und Hausrat, entgegen kamen, grüßten fröhlich winkend.
Technik ist Jahrhunderte alt
Und dann endlich sahen wir sie, die berühmten Einbein-Ruderer auf dem idyllischen Inle-See. Unser Bootslenker fuhr direkt auf sie zu und stellte den Motor ab. So konnten wir aus der Nähe die Männer beobachten und fotografieren. Selbstbewusst und stolz demonstrierten sie uns die Technik, mit der seit Generationen schon auf dem zweitgrößten See Myanmars Fische gefangen werden. Wir waren begeistert. Die Einbein-Ruderer auf dem idyllischen Inle-See sind wirklich ein touristisches Highlight. Das sollte sich niemand, der das asiatische Land bereist, entgehen lassen.
Phantastisch war nicht nur unser Hotel auf Stelzen, wo wir komfortabel untergebracht waren. Auch die Sonnenuntergänge bleiben unvergessen. Ein einmaliges Erlebnis. So wie die Einbein-Ruderer vom Inle-See.
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