Das traumhafte Chateau Azay-le-Rideau spiegelt sich im Wasser

Das traumhafte Chateau Azay-le-Rideau gehört zu bekanntesten und schönsten Schlössern in der Loire-Region. Im 16. Jahrhundert wurde der Renaissancebau auf den Ruinen einer geschliffenen Burg errichtet. Seit seiner Restaurierung ist das Wasserschloss an der Indre wieder ein Besuchermagnet. Rund 400 Schlösser und Burgen reihen sich an Frankreichs längster Wasserader und ihren Nebenflüssen. Ein Dutzend davon habe ich besucht.

Schönheit entblättert sich

Noch versucht sich das traumhafte Chateau Azay-le-Rideau hinter dem Grün der zahlreichen Baumriesen links und rechts des Weges zu verbergen. Doch mit jedem meiner Schritte dem Eingangsportal entgegen, entblättert das Renaissanceschloss seine Schönheit. Noch ein paar Schritte über eine schmale Brücke, dann stehe ich vor dem hell schimmernden Gebäude.

Vorderansicht von Chateau Azay-le-Rideau

Harmonie in Weiß

Prinzessinnen, die auf der Suche nach einer standesgemäßen Bleibe sind, sollten das traumhafte Chateau Azay-le-Rideau ins Auge fassen. Vielleicht kann man sich mit dem französischen Staat, der Eigentümer der architektonischen Perle ist, einigen. Das Wasserschloss ist wirklich das, was man sich beim Märchenlesen so vorstellt unter einem Schloss.

Wenn ich den zweiflügligen Bau mit einem Wort beschreiben müsste, fiele mir sofort perfekt ein. Ja, das trifft es in der Tat. Nicht so protzig wirkt das Gebäude auf mich wie Chateau Chambord. Und auch nicht so streng wie Chateau Chaumont. Sondern sehr ästhetisch mit seinen baulichen Finessen und den aus dem Erdgeschoss wachsenden seitlichen Ecktürmen mit Kegeldach. Die scheinen wie nachträglich am Gebäudekomplex festgeklebt.

Egal, von welcher Seite ich dieses Juwel der Renaissance auch betrachte, es strahlt stets Eleganz und Vornehmheit aus. Und Harmonie. Kein Wunder, dass der Schriftsteller Honoré de Balzac das Chateau als einen geschliffenen Diamanten, von der Indre gefasst, bezeichnete. Indre ist übrigens der Fluss, der fast zärtlich das auf Pfahlpfosten gegründete Märchenschloss umspült.

Blumen bis ans Wasser

Für viel Grün und Schatten sorgt der umliegende Park im englischen Stil. Er ist nicht streng geometrisch angelegt wie der Renaissancegarten im Chateau Villandry, von dessen Besichtigung ich grad komme. Hier wirkt alles sehr natürlich und gefällig. Der Park reicht mit seinen seltenen Bäume, dem kurzgeschorenen Rasen und den dekorativen Blumen bis ans ruhige Wasser. Was ein Glück für Fotofreunde darstellt. Denn so kann man das anmutige Gebäude aus weißen Quadersteinen wie in meinem Fall beispielsweise mit blauen Blumen im Vordergrund noch mehr aufhübschen. Aber wie gesagt, das hat das historische Denkmal überhaupt nicht nötig.

Interessante Spiegelbilder

Und noch einen optischen Leckerbissen bietet das in schönster Symmetrie strahlende Schloss. Von vielen Standorten aus kann der Betrachter interessante Spiegelbilder vom graziösen Chateau Azay-le-Rideau im Reflexionsbecken einfangen. An dieser Stelle entschuldige ich mich gleich mal für meine ähnlichen Motive. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Beziehungsweise mich bei der Bildauswahl für ein Motiv entscheiden. Ich finde alle Ansichten schön.

Harmonie in Weiß hinter blauen Blüten - das traumhafte Chateau Azay-le-Rideau

Salamander auf Kamin

Auch im Innern von Chateau Azay-le-Rideau gibt es Schönes zu sehen. So sind die Räumlichkeiten wie im Chateau Chenonceau mit kostbaren Möbeln, Gemälden und Wandteppichen ausgestattet. Luxuriös wirkt beispielsweise der Salon Biencourt. Hier sticht vor allem der opulente Kamin mit dem übergroßen Salamander ins Auge. Ebenso im Großen Saal, wo einst die Festivitäten stattfanden, entdecke ich einen ähnlich gestalteten Kamin. Auch das Gemach von Philippe Lesbahy ist bemerkenswert. Hier gefällt mir das Bett mit den gedrechselten Pfosten sowie die bestickten Stoffe.

Ein Tipp: Es lohnt, ab und an einen Blick aus einem der Fenster auf Teile des acht Hektar großen Parks zu werfen. 15 Zierbaumarten sind hier versammelt. Sehenswert sind die Atlas-Zedern und die gewaltigen Platanen. Auch Mammutbäume sollen hier wachsen.

Blick in den Salon Biencourt

Wie heißt es so treffend? Wenn es am schönsten wird, soll man gehen. Wie wahr, denke ich und verabschiede mich vom hübschen Wasserschloss am Indre. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen? Wer weiß. Jetzt aber zieht es mich nach Tours. Ein interessantes Städtchen soll das sein. Mal schauen. Noch ein letztes Foto von Chateau Azay-le-Rideau und schon bin ich wieder unterwegs. Jetzt geht es nach Tours.

Das Wasserschloss mit Mauer

Reiseinformationen:

Wie an einer Perlenschnur aufgereiht – die Schlösser der Loire. Als Einstieg von Paris aus kommend besuchte ich am ersten Tag meiner sechstägigen Schlösser-Tour Chambord und Cheverny. Am zweiten Tag knöpfte ich mir gleich drei Stationen vor: Chenonceau, Chaumont und Amboise. Von meinem Hotel in Amboise startete ich am dritten Tag nach Villandry, Azay-le-Rideau und Tours. Den vierten Tag hatte ich für einen Besuch der Burg Sully und des Klosters St. Benoit reserviert. Tag fünf verbrachte ich in Chinon, Rivau und Fontevraud. Den Höhepunkt meiner Reise bildete am letzten Tag eine Visite im königlichen Blois.

Da es an Schlössern und Burgen und hübschen Städtchen im Loire-Gebiet nun wirklich nicht mangelt, kann man sich die Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten nach Gusto selbst zusammenstellen. Wer sich lieber auf professionelle Unterstützung verlassen will und gern in der Gruppe unterwegs ist, der findet bei den verschiedensten Reiseanbietern Pauschalreisen zu den schönsten Schlössern entlang der Loire und ihren Nebenflüssen.

Weitere Auskünfte beim Fremdenverkehrsbüro Azay-le-Rideau

Karte Loire-Schlösser