Sehenswerte Treppen in einem Rigaer Jugendstilhaus

Wer mit dem Aufzug nach oben fährt, ist schnell am Ziel. Doch er könnte wegen seiner Bequemlichkeit den Blick auf schöne Treppen verpassen. Wie etwa hier in Riga. Wo ich diese Wendeltreppe im Jugendstil entdeckte. Ein schönes Fotomotiv, wie ich finde.

Wahre Hingucker

Gerade oder geschwungen, schlicht oder reich verziert, weit ausladend oder sich auf engstem Raum nach oben schraubend – Treppen üben auf mich einen besonderen Reiz aus. Mich begeistert, mit welchem Einfallsreichtum es Architekten immer wieder gelingt, Treppenhäuser zu wahren Hinguckern zu machen. Dabei erfüllen Treppen eigentlich nur einen banalen Zweck. Nämlich Höhenunterschiede zu überwinden. Gern dienten und dienen Treppen aber auch zu Repräsentationszwecken. Beispielsweise an und in öffentlichen Gebäuden ist das ganz gut zu sehen. Für Fotografen sind schöne Treppen ein begehrtes Motiv.

Wendeltreppen sind meine Favoriten

Besonders mag ich Wendeltreppen. Etwa in Burgen und Schlössern habe ich bisher etliche dieser sehenswerten Spiralen fotografieren können. Aber auch in Kirchen, Klöstern und in Gedenkstätten bin ich fündig geworden. Und Hotels überraschen mich immer wieder mit außergewöhnlichen Treppenaufgängen. Da muss ich einfach zur Kamera greifen.

Kürzlich habe ich in einigen Hamburger Kontorhäusern schöne Treppen fotografiert. Eine Auswahl kannst du dir in meinem Beitrag „Hamburgs schöne Spiralen“ anschauen. Dort bekommst du auch ein paar Tipps, wo in der Hansestadt die Kontorhäuser zu finden sind.

In Hamburg ist mir beim Fotografieren wieder mal aufgefallen, dass Wendeltreppen von oben und unten betrachtet, total anders aussehen. Man könnte glauben, es handelt sich um ein anderes Treppenhaus. Dabei fand ich bisher immer den Blick aus der Höhe ins Parterre am spannendsten.

Von Berlin bis Riga

Die hier gezeigten Fotos habe ich in Riga, Wernigerode, Prag, Erfurt, Halle, Berlin und in Wien aufgenommen. Die Schnecke in Grün hatte sich an einer Außenwand von Schloss Vitzenburg versteckt. Ich habe sie trotzdem entdeckt.

Sehenswerte Treppen im Schloss Vitzenburg

Eine Treppe, zwei Optiken

Hier ein Beispiel, dass man in einem Treppenhaus nicht nur Kopf und Kamera heben sollte. Der Weg nach oben kann sich durchaus lohnen. Das linke Bild zeigt den Blick nach oben. Beim rechten Foto schaute ich ins Parterre. Gefunden habe ich das Motiv in einem Hotel in Halle/Saale. Diese Wendeltreppe steht übrigens unter Denkmalschutz.

Repräsentative Aufgänge

In öffentlichen Gebäuden sind Treppen oft sehr repräsentativ. Und vor allem breit. Weil sie von vielen Menschen zur gleichen Zeit benutzt werden. Entdeckt habe ich die Motive in Berlin, Brüssel, Wien, St. Petersburg, aber auch auf Bali und in meiner Heimatstadt Halle/Saale. Die Treppe mit dem Bild von Da Vincis Mona Lisa fiel mir in Blois (Burgund) sofort ins Auge. Amüsiert hat mich, wie immer wieder die Passanten der berühmten Dame auf der Nase rumtanzten. Sehr reizvoll sind auch Treppen, wo sich die Natur ihren Platz zurückerobert und mit Stahl oder Holz eine sehenswerte Symbiose eingeht.

Schätzchen vor der Linse

Auch zum jährlichen Tag der offenen Tür lohnt ein Blick in die dann zugänglichen Objekte. Weil man dort so manches Schätzchen vor die Linse kriegt. Das gilt auch für verlassene Orte.

Gut beraten ist, wer auf seiner Foto-Tour eine Speicherkarte in der Kamera hat. Andernfalls könnte es demjenigen wie mir passieren: Ich fotografierte mit Begeisterung eine schöne Treppe in einem Verwaltungsamt in Halle/Saale. Später bemerkte ich das Malheur. So blieb letztlich nur ein Foto von mir auf der Treppe, das meine Begleitung schoss.

Sehenswerte Treppen: Hotel Zaandam

Rolltreppen

Reizvolle Motive sind Rolltreppen. Meist sind sie allerdings voller Menschen. Da ist Geduld gefragt. Und es heißt abwarten, bis möglichst nur wenige draufstehen. Die nachfolgenden Fotos entstanden In Prag, Brüssel (Atomium) und Leipzig. Das große Bild zeigt eine interessante Rolltreppe in einem Kaufhaus in Erfurt. Fasziniert schaute ich zu, wie die Rollen, die durch die Verglasung zu sehen sind, sich bewegten. Echt spannend.

Schwebende Spirale

Sensationell ist diese einzigartige Wendeltreppe ohne stützenden Mittelpfeiler. Entdecken kann man das etwa 20 Meter hohe architektonische Meisterwerk im sächsischen Torgau. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts schmückt der sogenannte Große Wendelstein den Hof von Schloss Hartenfels. Die Wendeltreppe befindet sich in einem filigranen Treppenturm. Sechs schlanke Pfeiler stützen das Gewölbe. Zugleich geben sie der schwebenden Treppe seitlich Halt.

Sehenswerte Treppen: der einzigartige Große Wendelstein im Schloss Hartenfels
Sehenswerte Treppe: der Große Wendelstein im Torgauer Schloss Hartenfels