Aschenbrödels Schloss Moritzburg spiegelt sich im See. Zu jeder Jahreszeit ist das Schmuckstück mit den vier runden Ecktürmen ein lohnendes Ausflugsziel.
Missglückte Anprobe
So eine Schummelei! Endlich hatte ich Aschenbrödels Schuh auf einer Treppe von Schloss Moritzburg entdeckt. Doch Reinschlüpfen in den Hochhackigen ging nicht. Weil nämlich das güldene Trittchen von Spielverderbern innen ausgegossen worden war. Also nichts mit Prinzen heiraten. Obwohl das Jagd- und Lustschloss unweit von Dresden wahrhaftig eine treffliche Kulisse für eine Märchenhochzeit abgeben würde.
Winterausstellung zum Kult-Film
Apropos Märchen. Als Kulisse diente das Schloss schon einmal: nämlich im Winter 1972/73 für den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Ein Kultstreifen, der regelmäßig zu Weihnachten im TV gezeigt wird. Und der eine große Fan-Gemeinde hat. Mich eingeschlossen. Kein Wunder, dass sich in der kalten Jahreszeit die Räumlichkeiten von Schloss Moritzburg in eine Märchenkulisse verwandeln. Dann nämlich ist die Winterausstellung zum Aschenbrödel-Film zu sehen. Seit 2009 schon und mit gleichbleibendem Erfolg.
Bedeutende Geweihsammlung
Den Vorläufer des Schlosses, heute eines der schönsten Wasserschlösser Europas, ließ Herzog Moritz von Sachsen 1542 errichten. Damals noch im Stil der Renaissance wurde es schnell zum Magneten für die sächsische Jagdgesellschaft. Von 1723 bis 1733 gab dann August der Starke den Auftrag, das Gebäude zum barocken Jagd- und Lustschloss umbauen. Der repräsentative Bau beherbergte nun sieben Säle und rund 200 Zimmer für die illustren Herrschaften.
Markant sind die einstigen Wachhäuschen, die paarweise und in schöner Symmetrie um das Schloss gruppiert sind. Und mit ihrem leuchtenden Gelb sind sie ein schöner Kontrast zum blauen Teich. Sehenswert sind auch die zahlreichen Skulpturen auf den Balustraden.
Bedeutende Geweihsammlung
Begeistert war ich während des Schloss-Rundgangs vom Speisesaal. Dessen weiße Wände sind mit Geweihen geschmückt. Etwa 70 gibt es im Schloss Moritzburg. Die Rothirsch-Geweihsammlung zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa, das hatte ich gelesen. Aufmerksamkeit verdienen auch die bemalten Goldledertapeten. In elf Räumen sind sie noch erhalten. Wirklich eine Augenweide. Sehenswert ist auch die von 1661 bis 1672 erbaute Schlosskapelle. Noch heute werden hier Gottesdienste abgehalten. Das Kirchlein war bei meinem Moritzburg-Besuch jedoch verschlossen. Mir blieb also nur ein Blick durch die Scheiben des oberen Geschosses auf den prächtigen Altar.
Pech hatte ich allerdings nicht nur mit dem Aschenbrödel-Schuh. Auch aus der Besichtigung des Fasanenschlosses wurde nichts, denn das 13,4 Meter im Quadrat messende Gebäude war geschlossen. Fazit: Man sollte sich im Vorfeld über die Öffnungszeiten informieren. Trotzdem war es ein schöner Ausflug von Dresden zum Schloss Moritzburg.
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