Türkisfarbenes Wasser, Puderzucker-Strände und ein Palmen-Meer: Die Dominikanische Republik ist ein Paradies in der Karibik. Acht Millionen Touristen zieht es jedes Jahr in den Inselstaat. Die meisten aalen sich an den Traumstränden. Doch auch das Eintauchen in die Geschichte des Landes lohnt. Beispielsweise in Santo Domingo. In der Hauptstadt kann man auch Christoph Kolumbus begegnen.
Superlative auf Schritt und Tritt
Pablo langweilt sich. Er hat seine Kutsche im Schatten einer Mauer geparkt. Lässig ans Gefährt gelehnt, beobachtet er ein Grüppchen Touristen. Das schlendert auf ihn zu. Erwartungsvoll tätschelt Pablo sein Pferd. Vielleicht lässt sich jemand von ihm durch die Altstadt von Santo Domingo kutschieren. Und das, so verspricht der Kutscher, wird für seine Fahrgäste garantiert ein Erlebnis. Und ein Exkurs durch die Geschichte der ersten, von Europäern errichteten Stadt Amerikas. Die mit ihren rund drei Millionen Einwohnern zur größten Metropole in der Karibik gewachsen ist.
Doch egal, ob die Touristen mit einer Pferdestärke durch die Hauptstadt der Dominikanischen Republik zuckeln oder ob sie sich selbst auf die Socken machen – im schön sanierten und zum Welterbe gehörenden Stadtkern von Santo Domingo stoßen sie auf Schritt und Tritt auf koloniales Erbe. Und auf etliche Superlative. Wenn sie nämlich auf der Calle Las Damas – der Straße der Frauen – ihre Tour starten, dann schlendern sie auf der ältesten von Europäern gebauten Steinstraße Amerikas. Irgendwann werden sie zum Fortaleza Ozama kommen. Es gilt als erstes militärisches Gebäude der Neuen Welt. Später fotografieren sie vielleicht noch die älteste Uni der Neuen Welt. Sie wurde 1538 eröffnet. Und schließlich betreten sie die Santa Maria de la Encarnation. Amerikas erste Kathedrale ist zugleich die größte des Inselstaats. Die Grundsteinlegung datiert ins Jahr 1521. Von außen wirkt der Sakralbau eher schlicht. Im Innern bringen kostbare Altäre zum Staunen.
Begegnung mit Kolumbus
Für ein kleines Trinkgeld gibt es eine Führung durch die alten Gemäuer. Und der Besucher erfährt, dass in den Katakomben des sakralen Kleinods die sterblichen Überreste von Christoph Kolumbus begraben waren. Bis seine Gebeine 1992 in den „Faro a Colón“ umgebettet wurden.
Dieses gigantische Beton-Monument östlich des Rio Ozama ist ein moderner Zwitter aus Leuchtturm und Museum. Er wurde anlässlich der 500. Wiederkehr der Entdeckung Amerikas aus dem Boden gestampft. Kolumbus‘ Leuchtturm hat die Form eines liegenden Kreuzes. Es ist 250 Meter lang, 65 Meter breit und 46 Meter hoch und gilt als eines der größten liegenden Kreuze der Welt. Nachts malen 157 Strahler ein riesiges Lichtkreuz an den Himmel. Auch wenn der Betonklotz 1992 mit einer Segnung durch Papst Johannes Paul II. eingeweiht wurde, so muss doch eine Korrektur gestattet sein. Ein jahrelanger Streit wurde durch einen DNA-Test beendet: Ein Großteil der sterblichen Überreste von Christoph Kolumbus ruhen in der Kathedrale von Sevilla.
Keinen Streit gibt es darüber, dass Kolumbus‘ Sohn Diego zwischen 1510 bis 1514 das Alcázar de Colón errichten ließ. Der Palast war sechs Jahrzehnte Sitz der spanischen Kolonialregierung in der Neuen Welt. Heute gehört er wie die Altstadt von Santo Domingo zum Welterbe.
Landeplatz für Tauben
Dem legendären Seefahrer kann der Tourist aber auch von Angesicht zu Angesicht gegenüber treten. Nämlich im Parque Colón. Überlebensgroß grüßt dort der Bronzemann vom Steinsockel. Sein ausgestreckter Arm ist Heerscharen von Tauben willkommener Landeplatz. Und die scheren sich wenig darum, dass ihr „Ankerplatz“ Promi-Status hat. Denn der Entdecker der Neuen Welt war der erste „Ferntourist“, der einst die zweitgrößte Karibik-Insel entdeckte. Zeit, sich zu erinnern: Auf der Suche nach Indien landete der Seefahrer im Dienste der spanischen Krone am 5. Dezember 1492 auf Hispaniola: So nannte Kolumbus das traumhafte Fleckchen Erde. Und schwärmte: „Die Insel ist das Schönste, was ich je gesehen habe.“ Dem kann man zustimmen: Die Dominikanische Republik ist wahrhaft ein Paradies in der Karibik.
Unberührte Natur
Um die „Perle der Antillen“ mit ihren Regenwäldern und den Traumstränden am Atlantik und der Karibik zu finden, musste der Entdecker Amerikas eine aufreibende Seefahrt hinter sich bringen. Fast ein Jahr war er damals unterwegs. Touristen aus Europa haben es heute einfacher. Im Flieger bewältigen sie die Strecke in gut zehn Stunden. Danach können sie auf Tour gehen und unberührte Paradiese entdecken. Fast so, wie sie Kolumbus vorfand.
Insgesamt 600 Kilometer lange Sandstrände, üppige Regenwälder, unterirdische Höhlensysteme, wilde Raftingbuchten und Wüstenlandschaften machen die Dominikanische Republik zum tropischen Paradies. Auch der 3.098 Meter hohe Pico Duarte gehört dazu. Er ist der höchste Gipfel der Karibik. Um die vorgelagerte Insel Saona erstreckt sich zudem das größte unversehrte Küsten-Ökosystem der Karibik. 30 Nationalparks verschiedener Vegetationszonen bedecken das Land. Und nicht zu vergessen die gastfreundlichen Menschen und die karibischen Gerichte. Und natürlich die mitreißenden Merengue-Klänge. Alles zusammen macht den Urlaub perfekt.
Ausflug zum Dschungel
Eines der schönsten Naturparadiese ist die Halbinsel Samaná. Die Fahrt vom Hauptort Santa Bárbara de Samaná zu den idyllischen Stränden und markanten Riffen ist ein Abenteuer. Im Geländewagen geht es über lehmige Pisten. Bergauf und bergab. Vorbei an farbigen Holzhäuschen und winkenden Schulkindern. Hin zu einem kleinen Anwesen am Dschungelrand. An der Seite des Hausherrn darf das Gebäude besichtigt werden. Und auch der Garten mit den exotischen Früchten. Die kann der Gast kaufen. Ebenso wie Hausmittelchen und handgefertigte Souvenirs.
Urlaub an Puderzucker-Stränden
Magnet für Touristen sind die Puderzucker-Strände. Und das türkisblaue Meer. Zusammen mit den vielen Palmen ergeben sie in der Tat ein Paradies in der Karibik. Besonders beliebt ist Punta Cana. Die Touristen-Hochburg liegt im Osten der Republik. Hier kann sich der Urlauber über 32 Kilometer lange Strände freuen. Und über schöne All-inclusive-Hotelanlagen. Und wenn man sich von seiner Liege erhebt, warten allerlei Wassersport-Aktivitäten.
Dinner mit Meerblick
In Punta Cana fühlt man sich fast wie im Paradies. Deshalb zieht es denn auch viele Evas und Adams zum Heiraten hierher. Wenn die Zeremonien vorbei sind und die Hochzeitsgesellschaften in den Restaurants feiern, genießen Hotelgäste abends ihr Strand-Dinner mit Meerblick.
Baden statt Schnee schieben
Die Hotels in Punta Cana sind beliebt. Weil sie die Wünsche von Pauschaltouristen erfüllen. So ist es kein Wunder, dass immer mehr Gäste im Winter hier ihren Langzeiturlaub verbringen. Statt Schnee schieben, liegen sie an gepflegten Pools. Sie schwimmen im badewannenwarmen Meer. Sie lassen sich kulinarisch verwöhnen. Und abends amüsieren sie sich in den Shows. Alles in allem ein unbesorgter Urlaub im Paradies in der Karibik.
Schreibe einen Kommentar