Goldfunkelnde Tempelanlagen, tropische Traumstrände und üppig grüne Naturparadiese – Thailands schmucke Juwelen ziehen jedes Jahr Millionen Kulturinteressierte, Sonnenanbeter und Naturfreunde ins Königreich. Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für das asiatische Land.
Diebische Affenbande
Der Weg in den Himmel ist beschwerlich. 1.237 steile Stufen führt er bergauf. Vorbei an einer putzigen Affenbande. Die lauert kaum sichtbar in den Baumwipfeln ringsum. Ihr Chef thront auf einem rostigen Treppengeländer und schwingt angriffslustig einen Regenschirm. Offensichtlich ein Beutestück. Wie auch diese ziemlich lädierte Sonnenbrille. An der knabbert grad ein anderes Tier genussvoll.
Was die Himmelsstürmer zunächst erheitert. Aber dann doch zur Vorsicht mahnt. Denn die Warnschilder am Fuße des 300 Meter hohen Berges, fünf Kilometer außerhalb von Krabi-Stadt, sind eindeutig. Und Touristen sollten sie durchaus ernst nehmen. Sonst könnten sie bei einem tierischen Angriff Tasche und Kamera los sein. Das aber wäre ärgerlich. Denn auf der Kuppe warten nicht nur Gold-Buddhas und eine Pagode. Treppensteiger, die durchhalten in der Schwüle, werden auch mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Die ist jeden Schweißtropfen wert. Und ein Erinnerungsfoto sowieso.
Buddhas in der Tigerhöhle
Wer viele Buddhas sehen, aber nicht mühsam auf den Berg klettern möchte wie die 80 Mönche und 100 Nonnen des Felsenklosters Wat Tham Sua zwei mal am Tag, der schlendert locker in den Berg. Hier befindet sich der Tempel der Tigerhöhle. Und der ist eines der berühmtesten Meditationszentren Südthailands. Das lang gestreckte Gewölbe ist vollgestopft mit Buddhas. Milde lächelnd schauen sie auf die betenden Mönche in den safrangelben Gewändern. Und auch auf die kahlköpfigen Nonnen. Die sitzen mit verschränkten Beinen auf dem Steinboden und löffeln ihre Suppe. Auch das Blitzlicht der Touristenkameras und den Andrang munter plappernder Schulklassen, die am Souvenirstand kleine Amulette und bunte Geldfischchen kaufen, ertragen die goldenen Götzen mit Gleichmut. Wenn in der Tigerhöhle auch nicht alles (Echt-)Gold ist, was glänzt, so zeigt sich die Touristengruppe doch genauso angetan wie vor zwei Tagen, als sie durch Bangkoks Tempel streifte.
Blumen und Früchte
Auf den Touren durch Bangkok erlebt man die 8,2 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Thailands als ein quirliges Chaos mit knatternden Tuk Tuks auf verkehrsreichen Straßen. Oder mit Longtail-Booten auf dem Chao-Phraya-Fluss, der milchkaffeebraunen Lebensader der Stadt. Empfehlenswert ist ein Trip durch die Khlongs. Vorbei geht die Fahrt an verwitterten Hüttchen. Die reihen sich, auf Pfählen gebaut, beidseitig der Ufer.
Faszinierend in Bangkok sind auch die wimmligen Blumen- und Nachtmärkte, die unzähligen Hotels und Restaurants, die schicken Einkaufszentren und die über 400 buddhistischen Tempel.
Überall leuchtet es golden
Zweifellos ein Highlight dieser Tempelschau ist der Große Palast. In der 2,6 Quadratkilometer großen Anlage erwartet den Besucher die konzentrierteste Ansammlung klassischer thailändischer Kunst und Architektur. Auf üppige Goldverzierungen und Buddha-Bildnisse stößt man auf Schritt und Tritt. Nicht zuletzt auch im Wat Phra Kaeo. Dieser Tempel ist die Heimstätte des Smaragd-Buddha. Fünf Meter hohe Wächterfiguren bewachen Thailands schmucke Juwelen. Und sie grinsen dämonisch bei ihrer Arbeit. Auch an den Tempel-Fassaden grüßen allerorten bunte Fabelwesen.
Lulatsch liegt im Tempel
Wenn noch Zeit bleibt, lohnt ein Abstecher zum nahen Wat Pho. Von den Tempeln Bangkoks ist er der älteste. Und wohl auch der berühmteste. Er beherbergt den liegenden Buddha. Der mit Blattgoldschichten überzogene Hohlkörper ist 46 Meter lang und 15 Meter hoch. Und er füllt fast das gesamte Gebäude. In der Tempel-Anlage ist noch ein Zentrum der traditionellen Medizin mit Massageschule zu finden. Eine Fußmmassage dort bringt auch den lahmsten Touristen wieder auf Trab.
Im Hof grüßen vier Chedis. Jede der Pagoden ragt 42 Meter hoch und ist mit bunten Kacheln überzogen. Wer es bunt und blumenreich mag, ist im Wat Po an der richtigen Adresse. Fotomotive gibt es zuhauf.
Kajak-Tour durch Höhlen
Doch nicht nur zum Buddha-Gucken reisen Touristen nach Thailand. Das asiatische Land lockt auch mit seinen Naturschätzen. Dazu gehören die unzähligen Trauminseln mit ihren tropischen Stränden. Und natürlich die vielen Nationalparks und Wildreservate, die über das Königreich verstreut sind. Entdeckungstouren zum Beispiel im Süden Thailands können Naturfreunde mal abenteuerlich schaukelnd auf einem Elefantenrücken machen. Oder sie spucken in die Hände und greifen zum Paddel. Von den Rändern der Andamanensee wie etwa in der Ao Nang Bucht unweit von Krabi-Stadt geht es im Kajak raus aufs Wasser: Thailands schmucke Juwelen entdecken. Und die sind hier grün.
Flugs werden die orangefarbenen Schwimmwesten übergestreift. Schon nach fünf Minuten hat auch der letzte Neuling im Boot den Bogen raus mit dem Paddel. Lautlaos gleiten die Gefährte durchs Wasser. Links und rechts schießen üppig begrüne Karstfelsen in die Höhe. Geng, der Tour-Guide, lanciert die Zweier-Kajaks durch Buchten, Lagunen und geheimnisvolle Höhlen. Dabei erzählt der studierte Programmierer, der in Deutschland in einem Auto-Konzern arbeitete und animiert durch den Film „The Beach“ in seine Heimat zurückkehrte, dass die meisten der Eilande hier unbewohnt sind. Dafür bieten die Winzlinge aber einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren idealen Lebensraum.
Schaukeln mit Meerblick
Keinen Finger krumm machen muss, wer das Langschwanz-Boot von Sun besteigt. Dem Bootslenker, der zehn Jahre als Mönch lebte, gehören jetzt drei Ausflugsboote. Von der Insel Ko Lanta bugsiert Sun Touristen auf die ringsum liegenden unbewohnten Eilande. Die hervorragende Ausgangspunkte sind zum Baden, Schnorcheln und Tauchen. Oder einfach nur zum Abhängen. Der Dieselmotor knattert und Sun steuert das Boot durchs smaragdgrüne Wasser. Vorbei an bewachsenen Karstfelsen. Die scheinen wie grüne Pilze teils bis zu 20 Meter hoch aus der Andamanensee zu wachsen. De Begeisterung seiner Fahrgäste über die Schönheit der Landschaft zaubert Sun ein Lächeln aufs sonnengebräunte Gesicht.
Kay, der Bootsjunge, liegt derweil bäuchlings am Bug. Er schaut nach vorn. Dorthin, wo zwei Felsen wie Türpfosten ins Meer gerammt scheinen. Dazwischen durch geht die Fahrt. Hin zum Picknick auf Bu Bu Island. Die unbewohnte Insel ist ein Ort für Müßiggang. Man kann auf einer Hängematte abhängen, die zwischen zwei Bäumen festgemacht ist. Oder man genießt das Schaukeln mit Meerblick.
Die Bananen übrigens, die Sun an Bord hat, dürfen die Ausflügler nicht anrühren. Die sind für die Affen. Sie leben auf einem vorgelagerten winzigen Eiland, an dem Sun kurz Halt macht. Dort braucht aber kein Tourist zu fürchten, dass sich die Tiere auf Schirme oder Kameras stürzen. Der Bananen-Snack reicht den Affen.
Farbenprächtiger Abschied
Was wäre ein Urlaub in Thailand, ohne nicht wenigstens eine Folklore-Veranstaltung besucht zu haben? Gern gesehen bei Touristen sind die traditionellen Thai-Tänze. Die Darbietungen grenzen fast schon an Akrobatik. Besonders effektvoll sind die grazilen Handbewegungen der Tänzerinnen und Tänzer in den farbenprächtigen Kostümen. Jede Handhaltung hat eine besondere Bedeutung. Wirklich eine Augenweide, was dem Publikum da geboten wird. Dann heißt es Abschied nehmen. Thailands schmucke Juwelen – jedenfalls eine kleine Auswahl – sind mit Kamera und Handy fotografiert.
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