Rund 1200 Jahre Religions- und Kulturgeschichte auf engstem Raum können die Besucher in der Basilika St. Emmeram erleben. Hier fanden Kaiser und Könige, Heilige und Herzöge ihre letzte Ruhe. Für mich ist dieser eindrucksvolle Sakralbau Regensburgs prächtigste Kirche.
Gold im Überfluss
Das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Nach dem eher bescheidenen Entree hier so eine Pracht vorzufinden. Heilige und Engel, Gemälde und Gold im Überfluss – das alles stürmt auf mich ein. Von allen Seiten. Und sogar von der gewölbten Decke. Ich bin überwältigt von diesem Anblick. Zunächst drehe ich mich im Kreis. Dann entscheide ich mich für das Vernünftigste: Ich setze mich erst mal auf eine der dunkelbraunen Bänke und lasse die Apsis mit dem Hochaltar im barocken Stil auf mich wirken. Auch die beiden Seitenaltäre ziehen meine Blicke an. Bei all dem, was ich sehen, gelange ich zu dem Schluss: Die Basilika St. Emmeram ist Regensburgs prächtigste Kirche. Jedenfalls in meinen Augen.
Gewimmel von Engeln
Regensburgs prächtigste Kirche ist etwa 100 Meter lang. Das Kirchenschiff misst in der Breite 29 Meter. 35 Meter ist das Westquerhaus lang. Damit gilt die Basilika St. Emmeram als größter vorromanischer Kirchenbau Süddeutschlands. Überall im Gotteshaus entdecke ich interessante Details. Und jede Menge Engel. Sie wimmeln überall rum. Auch die fröhlig-pastellige Farbgestaltung der Wände im Mittelschiff spricht mich sehr an. Meine Freundin findet das zwar alles ziemlich „to much“, wie sie sagt. Mir aber gefällt das „Nationalheiligtum“ des frühen Bayern. In dem ich während meines Besuchs übrigens fast 20 Altäre zähle. Und noch mehr Grabdenkmäler.
Blick in den Himmel
Bei all den überbordenden Details ringsum drängt mein Blick immer wieder nach oben. Dort, quasi im Himmel, findet die Pracht des Mittelschiffs der Basilika ihren Höhepunkt. Das beeindruckende Deckenfresko schufen übrigens die umtriebigen Gebrüder Asam. Von 1731 bis 1733 soll das gewesen sein. Und fast 300 Jahre später beeindruckt ihre Arbeit noch immer die Besucher.
Empore mit Orgel
Auch ein Blick Richtung Empore lohnt. Denn die Orgel in der Basilika St. Emmeram ist ein echter Hingucker. Ihre hölzerne Rückseite beeindruckt mich später im Westquerschiff. Eine solche Konstruktion habe ich noch nie gesehen. Die zahlreichen dunkelbraunen Türen erinnern mich an einen übergroßen Kaufmannsladen aus meinen Kindertagen.
Querhaus mit Hallenkrypta
Gerade will ich die Basilika durch den Ausgang rechterhand verlassen, da kommt mir ein schönes Taufbecken aus rotem Marmor in den Blick. Und dahinter ein herrliches schmiedeeiserne Tor. Seine beiden reich verzierten Flügel stehen weit offen. Na, wenn das keine Einladung ist!
So betrete ich das geräumige Westquerhaus und bestaune als erstes die bemalte Holzdecke. Was für eine aufwändige Arbeit. Auch die vielen Details ringsum und die zweite Orgel der Kirche finden meine Aufmerksamkeit. Das Querhaus mit Hallenkrypta – so erfahre ich später – wurde um 1050 gebaut. Um die Gebeine von Wolfgang von Regensburg aufzunehmen. Der war ab 972 Bischof von Regensburg und wurde 1052 heilig gesprochen.
Hier im Westquerhaus stoße ich auch auf das größte Grabmonument von St. Emmeram. Das Epitaph ist fünf Meter hoch und wurde für Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis errichtet. Der in der Wolfgangkrypta bestattete Fürst war bis zu seinem Tod Prinzipalkommissar am Immerwährenden Reichstag zu Regensburg. Vielleicht erfahre ich gleich mehr über ihn und die Familiengeschichte. Denn in ein paar Minuten beginnt mein Rundgang durch das Schloss Emmeram. Das gehört der Familie Thurn und Taxis und schließt sich gleich an Regensburgs prächtigste Kirche an.
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