Zwischen Florida und Kuba strecken sich auf fast tausend Kilometern die Inseln des Bahama-Archipels. Obwohl die rund 700 Eilande im Atlantik liegen, wird die Inselrepublik der Karibik zugeordnet. Smaragdgrüne Lagunen, Puderzucker-Strände und ein Meer von Palmen sind die Zutaten für einen perfekten Urlaub. Ferienträume werden wahr im Hotel Atlantis auf den Bahamas.
Ein Meer von Palmen
Mit einem Schlag ist alles vergessen. Die achtstündige Verspätung beim Abflug in Düsseldorf. Die Frage im Flieger, ob ich eine Zwischenübernachtung in Miami bekomme, weil der gebuchte Anschlussflieger längst weg ist. Klappt es mit der Weiterleitung des Urlaubsgepäck? Doch die Sorgen, die strapaziöse Anreise und das Jetlag – alles ist vergessen. Weil ich von diesem Ausblick überwältigt bin. Ich stehe am Fenster meines Hotelzimmers und schaue rechts und links auf eine faszinierende Landschaft in Blau und Grün. Ein Meer von Palmen grüßt zu mir herauf in die 10. Etage. Mittendrin sehe ich Wasseradern, Lagunen, Becken, Pavillons. Und sogar eine Maya-Pyramide. Hinter der Tropenlandschaft glitzert das Meer. Es hält mich nichts mehr im Zimmer. Jetzt muss ich erst mal da runter. Rein ins Paradies. Und das ist es wirklich, das Atlantis auf den Bahamas. Die versunkene mythische Stadt ist auf Paradise Island aus dem Atlantik auferstanden.
Idyllischer Sandflecken
Mit strahleblauem Himmel heißt mich Paradise Island willkommen. Der idyllische Sandflecken ist eine von rund 700 Inseln der Bahamas und gehört zu Nassau. Zwei große Brücken spannen sich von der Hauptstadt auf der Insel New Providence zum vorgelagerten paradiesischen Ferien-Eiland. Von der Sidney-Poitier-Bridge etwa hat der Gast schon während der Anfahrt eine treffliche Sicht auf die großartige Atlantis-Hotelanlage, die wohl zur internationalen Bekanntheit der Insel beigetragen hat. Denn das Atlantis auf den Bahamas ist nicht nur eine Ferienunterkunft, sondern ein Ereignis. Auch wenn das Resort mittlerweile in die Jahre gekommen ist.
Gigantische Eröffnungsparty
Ich erinnere mich noch an die Berichte über die Eröffnung der Royal Towers von Atlantis im Jahr 1998. Die Party war gigantisch, die Gästeschar illuster. Geladen waren damals 1.600 Promis, darunter Julia Roberts, Leonardo di Caprio, Oprah Winfrey und Larry Flint. Unterhalten wurden sie unter anderem von Michael Jackson. Die Bridge Suite, die die beiden rosaroten Tower in luftiger Höhe verbindet, trägt den Namen des genialen Sängers. Die Jackson Suite galt mal als teuerste Hotelsuite der Welt. 25.000 Dollar soll der Gast hier pro Nacht berappt haben.
Royal Towers strahlen Rosarot
So viel Geld kann ich für mein Ferienzimmer nicht ausgeben. Trotzdem habe ich eine schicke Unterkunft in der Nähe von Jacksons Brücken-Suite in den rosaroten Royal Towers gebucht. Die beiden Wohntürme mit Deluxe-Zimmern bilden das Zentrum der Anlage. Übernachten können Feriengäste aber auch in den separat liegenden Hotels Beach Tower und Coral Tower. Hochpreisiger wird’s in den Unterkünften von The Cove und The Reef. Dafür gibt es dort aber einige Extras. Wie einen hoteleigenen Strand. Auch Ferienhäuser kann der Gast für seinen Traumurlaub mieten. Sie reihen sich knallig bunt angestrichen im Harborside Resort.
Gigantischer Wasserspielplatz
Für welche Unterkunft man sich auch entscheidet, das Schönste und Interessanteste findet sich sowieso außerhalb das Ferienzimmers. Das Atlantis auf den Bahamas ist in seiner Ausdehnung nämlich nicht nur gigantisch. Sondern es hat auch eine riesige 141 Hektar große Wassererlebniswelt. Diese spektakuläre Badelandschaft nennt sich Aquaventure. 20 Schwimmbereiche und elf Pools sowie künstliche Flüsse und Wasserfälle verteilen sich über das mit Palmen bestandene Gelände. Und das grenzt direkt an den Puderzucker-Strand.
In den smaragdgrün schillernden 14 Lagunen haben Meeresbewohner wie Sägefische, Barrakudas, Stachelrochen und einige Haiarten ihren Lebensraum. So kann man in der Predator Lagune den Hammerhaien zuschauen. Furcht muss man nicht haben, wenn man die Hängebrücke über das Refugium der Tiere benutzt. Ins Wasser fällt hier niemand. Dafür sorgen die übermannshohen robusten Netze, die beiderseits gespannt sind. Ganz dicht und noch mehr Meeresbewohner kann man beim Walk durch eine Plexiglasröhre entdecken. Die ist von Wasser umgeben. So scheint es, als läuft man mitten durchs Meer, umrundet von stattliche Fischen. Prickelnd ist auch, wenn die Haie über den eigenen Kopf schwimmen und einen aus ihren kleinen Augen anglotzen.
Tsunami aus der Maschine
Der Magnet im Aquaventure ist für mich ein künstlicher Fluss. Er heißt Rapid River und schlängelt sich auf einer Länge von 1,6 Kilometer durch das Tropen-Areal. Eine Flussfahrt ist empfehlenswert. Dabei liegt man auf großen Tubes und lässt sich von der Strömung durch den Park treiben. Vorbei an künstlichen Felsen und tropischer Vegetation. Einschlafen sollte man während der halbstündigen Kanal-Tour aber nicht. Denn es gibt allerlei Stromschnellen und Wellen. Und am Power Tower sogar einen kleinen Tsunami, erzeugt durch eine Wellenmaschine.
In einer Schleuse wird nämlich Wasser aufgestaut, das dann mit einem Schlag in den Kanal entlassen wird. Das Ergebnis ist eine große Welle, die die Schlauchbootfahrer ein paar Meter durch die Luft schleudert. Was ziemlichen Spaß macht. Bei meiner ersten Flussrunde kommt die kräftige Welle für mich so unerwartet, sodass ich aus dem durchsichtigen Reifen fliege. Angst muss man bei der Action aber nicht haben. Denn überall am Canyon wacht das Personal, damit niemand zu Schaden kommt. Wer echte Wellen favorisiert, steuert zum nahen Hotelstrand. Feiner, weißer Sand, blaues Meer und Palmengrün sorgen für Urlaubsfeeling.
Unten warten die Haie
Im Wasserpark gibt es zwei Rutschtürme. Den ersten entdecke auf meinem Weg zum Strand. Es ist die Maya-Pyramide, die ich schon vom Hotelfenster aus gesehen haben. Auf fünf Bahnen geht es ziemlich rasant nach unten. Die abenteuerlichste Rutsche für mich ist die Leap of Faith. Fast im senkrechten Fall stürzt man 18 Meter nach unten und verschwindet im Haibecken. Im Wasser muss man aber keine Furcht haben vor den Meerbewohnern. Denn man flutscht durch eine Glasröhre. Was die Tiere sicher ärgern wird. Doch verhungern müssen sie nicht. Denn täglich ist Fütterung. Was jede Menge Möwen anlockt. Die stürzen sich von oben auf die Brocken, die Haie von unten. Interessiert schaue ich zu, und staune, dass die Möwen im Kampf um die Nahrung keine Federn oder gar das Leben lassen.
Kleine Sprünge im Kreisel
Zur Einstimmung auf das Rutsch-Event entscheide ich mich für die Serpent Slide. Was mich erwartet, weiß ich nicht, denn von außen ist die Bahn nicht einsehbar. Auch vom Start auf dem Tempeldach nicht. So sitze ich mit klopfendem Herz auf einem Reifen und starre in das dunkle Loch der Röhrenrutsche vor mir. Bis das Okay kommt. Und ich auf einem Wasserstrahl in völliger Dunkelheit durch zahlreiche Kreisel sause. Mal wechsle ich dabei die Richtung, mal gibt es kleine Sprünge. Endstation ist eine Acrylröhre. Die spannt sich durchs riesiges Aquariums. Dort warten schon die Haie.
Durch die Dunkelheit rutschen
Gefangen in der Röhre lasse ich mich von denen beäugen. Und gucke mutig zurück. Dabei hoffe ich, dass bald der nächste Rutschkandidat in die Röhre platscht. Dann erst gibt es eine kleine Welle, die mich weiter Richtung Ausstieg befördert. Aber nicht nur die Haie beobachten mich von allen Seiten, sondern auch von draußen ein Grüppchen Urlauber hinter den großen Aquarien-Scheiben.
Ein paar Gehminuten vom Maya-Tempel wartet der knapp 40 Meter hohe Power Tower. In dem futuristisch anmutenden Gebäude wird natürlich nicht nur das Wasser für die Riesenwellen im künstlichen Fluss aufgestaut. Hier gibt’s vier außergewöhnliche Rutschen für Wagemutige. Auf einer saust man durch die Dunkelheit, um mal für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Fels aufzutauchen und um gleich wieder im Kunstfelsen zu verschwinden.
Muscheln und Fabelwesen
Nach so viel Action im Freien zieht es mich zurück ins Hotel. Das Atlantis auf den Bahamas hat auch hier viel Sehenswertes zu bieten. Der großzügig gestaltete Lobby-Bereich stimmt den ankommenden Gast schon auf das Thema ein: das mythische Atlantis. Seepferdchen, Muscheln, und allerlei Fabelwesen – viele schöne Details holen die legendäre versunkene Stadt hier – auf den Bahamas – wieder vom Meeresgrund an die Oberfläche. Verschwenderisch wurden Marmor und Gold eingesetzt. Nach der Devise: nicht kleckern, sondern klotzen. Da macht das Flanieren echt Spaß.
Wem der Sinn nach Shoppen steht, kann in der kleinen aber feinen Mall in Luxus-Boutiquen sein Geld lassen. Auch Klubs, ein Kino sowie ein Theater, 21 Restaurants und 19 Bars und Lounges garantieren, dass man nicht mit zu viel Geld die Heimreise antritt. Wer nach Urlaubslektüre sucht, schaut in der Bibliothek vorbei. Künstlerisch Ambitionierte finden im Studio Beschäftigung.
Goldener Monster-Thron
Und noch ein Ort zum Geldloswerden lockt im Atlantis auf den Bahamas. Im wohl größten Casino der Karibik gibt es 85 Spieltische und über 700 Spielautomaten. Am Wochenende steppt der Bär im Spielerparadies. Kurzurlauber fliegen vom nahen Miami ein und verbringen zwei hoffentlich glückselige Nächte hier. Das Besondere am Casino: Man muss, um reinzukommen, sich nicht extra aufrüschen. Eine gut gefüllte Geldbörse oder eine gedeckte Kreditkarte sind ausreichend. Mehr als das Glücksspiel mit ungewissem Ausgang interessieren mich die filigranen Skulpturen aus italienischem Glas ringsum. Das sind schon außergewöhnliche Kunstwerke. Auch der Atlantis-Thron genießt große Beachtung. Manchmal bilden sich Schlangen, weil Touristen für ein Erinnerungsfoto auf das goldene Monster-Möbel klettern wollen. Ich natürlich auch.
Mantas schweben vorbei
Steigt man in der weitläufigen wie haushohen Lobby mit der goldenen Muscheldecke ein paar Stufen hinab, steht man vor drei riesigen Panzerglas dicken Scheiben. Sie gehören zum Meerwasseraquariums, einem der weltgrößten. Hier schweben riesige Mantarochen buchstäblich auf die Betrachter zu, um kurz vor den Scheiben abzudrehen. Man kann die Tiere von hier aus durch die Scheiben beobachten oder aber aus einem anderen Blickwinkel von der Balustrade im Freien. Die liegt eine Etage höher.
Muränen in Gefäßen
Das Aquarium ist für mich das eigentliche Highlight des Atlantis auf den Bahamas. Das große Areal, das sich im Untergeschoss der Royal Towers windet, wurde wie eine archäologische Ausgrabungsstätte gestaltet. In den Katakomben wähnt man sich im versunkenen Atlantis. Wozu die vielen nachempfunden Artefakte, die Gestaltung der Höhlen mit kleineren Aquarien und vor allem das diffuse, milchig-blaue Licht beitragen. Hier verbringe ich jeden Abend viel Zeit. Gern beobachte ich die Mantas und Haie, Barrakudas und auch die Muränen, die grimmig aus großen blauen Gefäßen schauen.
Herrlich ist auch, dem Tanz der im Licht silbern und blau glänzenden Quallen zuzuschauen. Oder den bunten Fischen aus allen Ozeanen. Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich dagegen die Riesen-Langusten. Die wimmeln in einer großen Glasröhre über den Köpfen der Besucher. Irgendwie muss ich bei dem Anblick an Aliens denken. Wer tagsüber von bestimmten Punkten des Unterwasser-Labyrinths ein Foto nach oben macht, hat plötzlich fliegende Fische vor der Kamera. Und die Royal Towers.
Kunterbunte Häuser am Wasser
Auch eine Marina gehört zum Atlantis auf den Bahamas. Mehr als 60 Jachten können hier gleichzeitig im glasklaren Wasser dümpeln. Sogar für große Exemplare ist Platz. Bei meinen Abendspaziergängen kann ich sie ankern sehen. Ein Hauch von Luxus weht herüber zu mir. Anziehender finde ich allerdings die kunterbunten Häuschen im Marina Village. Kleine Boutiquen locken zum Shoppen, Restaurants und Cafés zur Einkehr.
Wirbelsturm aus Federn
Abends geht die Post ab in der Marina. Trillerpfeifen leiten das allabendliche Spektakel ein. Trompeten sind zu hören, Rasseln, Trommeln und Sousaphone. Und dann bricht plötzlich ein Wirbelsturm aus weißen und blauen Federn über die Touristen herein. Bei der rasanten farbenfrohen Show hält es keinen auf den Sitzen. Ausgelassen wird getanzt.
Garten wie in Versailles
Wer im Atlantis auf den Bahamas zwei Urlaubswochen verbringt, muss die Anlage eigentlich nicht verlassen. Es wird keine Sekunde langweilig im Tropenparadies. Jedenfalls mir nicht. Trotzdem lohnen immer wieder mal kleine Abstecher. Beispielsweise, um sich die Versailles Gardens anzuschauen. Etwa 20 Gehminuten vom Hotel entfernt wartet diese 14 Hektar große Anlage auf Spaziergänger. Der Park gehört zwar zum feinen Ocean Club, kann aber von jedermann kostenlos besucht werden. Das mache ich jetzt mal.
Zu Beginn begrüßt mich ein hübscher Pavillion. Schmiedeeiserne Blumenranken bilden sein gewölbtes Dach, welches von sechs Säulen getragen wird. Dahinter geht es die Stufen nach oben in den terrassierten Garten. Bassin und Skulpturen sind hier die Hingucker zwischen all den bunten Blumen. Ich habe in der Mittagssonne ein Rendezvous mit dem versteinerten Faust und einem schneeweißen Liebespaar. Auch Franklin D. Roosevelt schaut launig von seinem Sockel zu mir herab. Total überrascht bin ich von dem französischen Kreuzgang. Er stammt aus einem Augustinerklosters des 14. Jahrhunderts. Wie kommt der denn auf die Bahamas?
Skulpturen aus Privatsammlung
Skulpturen und Kreuzgang stammen aus dem Besitz von Huntington Hartford. Bezaubert von dem Bahama-Eiland, kaufte der US-amerikanische Geschäftsmann und Kunstliebhaber1959 die Insel und taufte sie in Paradise Island um. Ein Glück: Zuvor hieß sie nämlich Hog Island. Aber wer will schon Zuhause erzählen, dass er auf einer Schweineinsel Urlaub macht. Ich bin da auch mehr für das Paradies.
Zum Abschluss des Gartenausflugs genieße ich von oben noch die Aussicht auf die Wasserpassage zwischen Nassau und Paradise Island. Dann zieht es mich wieder ins Atlantis.
Tolle Synchron-Springer
Nicht weit gehen muss man für die nachmittägliche Delphin-Show. Zwei Mal die Woche lockt sie die Atlantis-Gäste von den Sonnenliegen hoch. In dem strahleblauen Wasser zeigen die Tiere, was für tolle Synchron-Springer sie sind.
Auch Nassau bietet sich immer für einen Ausflug an. Man muss nur über die Sidney-Poitier-Bridge laufen und ist schnell im Hafen, wo die Kreuzfahrt-Riesen ankommen und abends wieder ablegen. Auf dem Heimweg hat man dann von der Brücke einen schönen Blick auf das auferstandene Atlantis auf den Bahamas und die bunten Häuschen des Marina-Village.
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